10.4. Palmsonntag
überschreiten
Dieser eine Moment: Die Aufregung kribbelt in deinem Bauch und du holst ein letztes Mal tief und bewusst Luft. Dann der Schritt nach vorne und es heißt: Licht aus, Spot an! Alle Augen sind auf dich gerichtet und du kannst die aufmerksamen Blicke förmlich auf deiner Haut spüren. Von nun an bist du ganz im Fokus und jede Chance sich zu verstecken ist vorbei.
So, oder so ähnlich stelle ich es mir vor, wenn prominente Menschen die Schwelle ins Licht der Öffentlichkeit überschreiten. Egal, ob Musiker, Schauspielerinnen, Politiker oder Sportlerinnen, überall lauern Erwartungen und wenn es schlecht läuft nicht nur Sympathien. Doch auch wir erleben solche Gefühle der Aufregung und Nervosität in den ganz alltäglichen Momenten. Etwa bei einem Referat in der Schule, beim Bewerbungsgespräch, bei mündlichen Prüfungen an der Uni oder beim ersten Date. Vielleicht auch dann, wenn uns Hobbies und Ehrenämter in irgendeiner Form eine öffentliche Rolle zuweisen. Nicht selten verlangen diese Situationen wahren Heldenmut von uns.
Nimm dir einen kurzen Moment der Stille Zeit und denke über folgende Frage nach: Wo standest du zuletzt vor der Aufgabe die Schwelle hin zu etwas Neuem, Herausfordernden oder Unbekannten zu überschreiten?
Hier gibt es das Evangelium und ein paar Gedanken dazu zum Anhören!
Wenn du es noch einmal nachlesen möchtest, kannst du das hier tun.
Impulsfrage für die neue Woche
Welche Schwellen musst du in deinem Leben gerade oder bald überschreiten?
Was brauchst du noch, um dich darauf vorzubereiten?
Segensgebet
In den kommenden Wochen wollen wir anstelle eines immer wechselnden Segensgebet zum Gebet für den Frieden einladen. So werden wir es auch am Ende einer jeden GleisZeit tun. Somit ist dieses Gebet nicht nur ein gute und wichtige Möglichkeit, um seine Nähe und Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und weltweit auszudrücken, sondern auch um mit denen in Verbindung zu sein, die am Sonntagabend im GleisX für den Frieden beten.
Gütiger Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben.
Wenn Egoismus und Ungerechtigkeit überhandnehmen, wenn Gewalt zwischen Menschen ausbricht, wenn Versöhnung nicht möglich erscheint, bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.
Wenn Unterschiede in Sprache, Kultur oder Glauben uns vergessen lassen, dass wir deine Geschöpfe sind und dass du uns die Schöpfung als gemeinsame Heimat anvertraut hast, bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.
Wenn Menschen gegen Menschen ausgespielt werden, wenn Macht ausgenutzt wird, um andere auszubeuten, wenn Tatsachen verdreht werden, um andere zu täuschen, bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.
Lehre uns, gerecht und fürsorglich miteinander umzugehen und der Korruption zu widerstehen.
Schenke uns mutige Frauen und Männer, die die Wunden heilen, die Hass und Gewalt an Leib und Seele hinterlassen.
Lass uns die richtigen Worte, Gesten und Mittel finden, um den Frieden zu fördern.
In welcher Sprache wir dich auch als „Fürst des Friedens“ bekennen, lass unsere Stimmen laut vernehmbar sein gegen Gewalt und gegen Unrecht.
Amen.
