Burg Blankenstein
Das brauchst du für diesen Impuls: Kopfhörer, ggfls. Zettel/Notizblock, Stift
An Orten wie diesen frage ich mich immer:
Wie haben die Menschen wohl damals hier gelebt? Wie sah ihr Alltag aus? Welche Sorgen hatten sie? Welche Traditionen waren ihnen wichtig? Was hatten sie für Träume und Sehnsüchte?
Wie war das Leben vor… 50, 100, 500, 2000 Jahren?
Und: Was hat sich seitdem verändert und was ist vielleicht auch gleichgeblieben?
Was verbindet uns mit den Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten gelebt haben?
Mich machen Orte wie dieser manchmal ein bisschen ehrfürchtig: Sich in diesem Moment umzuschauen, alte Häuser, Burgen, Schlösser als Botschafter vergangener Zeiten zu sehen, eine Ahnung vom Leben damals zu erhaschen und sich zu vergegenwärtigen: Ich selber bin Teil einer großen Menschheitsgeschichte.
Vor mir waren schon tausende Menschen und nach mir werden noch tausende kommen.
Jede*r von uns gehört dazu, zu einer großen, bunten, fantastischen, nachdenklichen, sorgevollen, erschreckenden, beeindruckenden und manchmal unbegreiflichen Geschichte.
Doch, was bleibt eigentlich von uns?
Diese Frage hat mehrere Ebenen.
Was bleibt von uns als Menschheit?
Was hinterlassen wir als Gesellschaft unseren nachfolgenden Generationen?
Und: Was bleibt von mir persönlich? Was möchte ich, was von mir bleibt?
Wenn du magst, nimm dir ein paar Minuten Zeit für diese Fragen.
Wenn es dir hilft, schreib dir deine Antworten gerne auf.
Im Buch der Prediger Kapitel 3, Vers 11 steht geschrieben:
Für alles auf der Welt hat Gott schon vorher die rechte Zeit bestimmt. In das Herz des Menschen hat er den Wunsch gelegt, nach dem zu fragen, was ewig ist. Aber der Mensch kann Gottes Werke nie voll und ganz begreifen. (Hoffnung für alle)
Oder in einer anderen Übersetzung heißt es:
Gott hat für alles eine Zeit vorherbestimmt, zu der er es tut; und alles, was er tut, ist vollkommen. Dem Menschen hat er eine Ahnung von dem riesigen Ausmaß der Zeiträume gegeben, aber von dem, was Gott in dieser unvorstellbar langen Zeit tut, kann der einzelne Mensch nur einen winzigen Ausschnitt wahrnehmen. (Gute Nachricht Bibel)
In beiden Formulierungen wird deutlich: Es geht um Ewigkeit. Und darum, danach zu fragen, was ewig ist. Und zu begreifen, dass Gottes Geschichte mit uns Menschen viel größer ist, als das, was wir davon überblicken können. Gott war schon, bevor es uns Menschen gab und wird immer sein. Er begleitet uns, seit es uns gibt. Für ihn sind tausend Jahre wie ein Tag. Er ist Anfang und Ende.
Wie beschreibst du Ewigkeit? Welche Worte findest du dafür?
Mich machen Orte wie dieser manchmal ein bisschen ehrfürchtig: Sich in diesem Moment umzuschauen und sich zu vergegenwärtigen: Ich bin selber Teil einer großen Menschheitsgeschichte und ich bin Teil von Gottes Geschichte. Er schreibt sie weiter – mit mir.
Guter Gott,
seit Menschengedenken gibt es dich.
Das ist länger als ich fassen kann.
An diesen Orten wird Geschichte lebendig
und ich darf mich als Teil davon begreifen.
Das ist ein großes Gefühl, aber auch eine große Verantwortung.
Lass mich die Tage meines Lebens nutzen.
Gib, dass wir achtsam mit deiner Schöpfung umgehen.
Hilf, dass wir als Menschen miteinander diese Welt gestalten.
Damit am Ende etwas Gutes von uns bleibt.
Amen.