Schalker Meile
Vorab: Bei diesem Impuls solltest du dein Handy, Kopfhörer und eventuell etwas zum Schreiben dabeihaben, wenn du dir eigene Gedanken notieren möchtest.
Schau dir zu Beginn deiner Reise über die Schalker Meile gerne das folgende Video an, um etwas von der Atmosphäre im Stadion und der Verbindung des FC Schalke 04 mit dem Bergbau zu erspüren:
Kohle und der FC Schalke, das gehört zusammen, da die ersten Spieler des Vereins im Bergbau ihr Geld verdienten und nach Feierabend kickten. So, wie die Legende, dessen Bild neben dem Vereinslokal an der Glückauf-Kampfbahn zu finden ist: Ernst Kuzora. Er war über viele Jahre das prägende Gesicht der Schalker, Kapitän, ein echter Anführer und ein begnadeter Fußballer. Ähnliches gilt für Reinhard „Stan“ Libuda, der besonders durch seine Schnelligkeit und genialen Dribblings auffiel. „Keiner kommt an Gott vorbei. Außer Stan Libuda!“, so sagt man im Ruhrgebiet noch heute ehrfürchtig über den Ausnahmekönner, der auch das schwarz-gelbe Trikot trug. Ende der 90er Jahre und Anfang der 2000er prägten die Eurofighter mit Marc Wilmots (Spitzname: Kampfschwein) und Trainer Huub Stevens das Gesicht der Königsblauen. Stevens, genannt „der Knurrer von Kerkrade“, stand für Disziplin und dem im Fußball berühmten Satz: „Die Null muss stehen.“ Ebenfalls unvergessen ist Rudi Assauer und zwar nicht nur wegen seiner Vorliebe für Zigarren. Als Manager ist er durch viele Titelgewinne und den Bau der Arena, die heute am Rudi-Assauer-Platz steht, eine Legende auf Schalke geworden. Sinnbildlich steht er dafür, dass es nicht nur auf dem grünen Rasen Leidenschaft und Hingabe braucht. Einst sagte er: „Entweder ich schaffe Schalke oder Schalke schafft mich.“
Mach dich nun auf den Weg und entdecke an den Hauswänden die Porträts der Legenden aus über 120 Jahren Vereinsgeschichte. Wenn du magst, dann nutzen dein Handy um ein wenig zu recherchieren und mehr über einige dieser Spieler zu erfahren.
Lauf bis zur Kirche St. Joseph, die an Spieltagen zur offenen Kirche für Schalke-Fans wird und lies dann den folgenden Text aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth:
Es ist wie beim menschlichen Körper: Unser Leib besteht aus vielen Gliedern, aber alle diese Teile bilden trotzdem nur den einen Leib. So ist es auch mit der Gemeinde Christi. Sie besteht aus vielen Gliedern und ist doch ein einziger Leib. Wir haben alle den Geist empfangen und gehören darum durch die Taufe zu dem einen Leib Christi, ganz gleich, ob wir nun Juden oder Nichtjuden sind, Sklaven oder Freie; wir sind alle in der Taufe durch den einen Geist in den einen Leib Christi eingegliedert worden und alle sind wir mit dem selben Geist erfüllt. Ein Leib besteht aus vielen einzelnen Körperteilen, nicht nur aus einem einzigen. Wenn etwas der Fuß behaupten würde: „Weil ich keine Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib“, bliebe er nicht trotzdem ein Teil des Leibes? Und wenn das Ohr erklären würde: „Ich bin kein Auge, darum gehöre ich nicht zum Leib“, gehörte es nicht trotzdem dazu? Angenommen der ganze Körper bestünde nur aus dem Auge, wie könnten wir dann hören? Oder der ganze Leib wäre nur ein großes Ohr, wie könnten wir dann riechen?
Deshalb hat Gott jedem einzelnen Organ und jedem Glied des Körpers seinen Platz und seine besondere Aufgabe zugewiesen, so wie er es für gut gehalten hat. Bestünde das Ganze nur aus einem Körperteil, was für ein Leib wäre das? Aber es ist eben nicht so, sondern viele einzelne Körperteile bilden gemeinsam den einen Leib. Darum kann das Auge niemals zur Hand sagen: „Ich brauche dich nicht“, und der Kopf nicht zu den Füßen: „Ihr seid überflüssig“: Vielmehr sind gerade die Teile des Leibes, die schwach und unbedeutend erscheinen, besonders wichtig. Wenn uns an unserem Körper etwas nicht gefällt, dann geben wir uns die größte Mühe, es schöner zu machen; so bekommt das Unansehnliche an uns größere Aufmerksamkeit. Denn was ohnehin schön und ansehnlich ist, hat das alles nicht nötig. Gott aber hat unseren Leib zu einem Ganzen zusammengefügt, und zwar so, dass die unwichtig erscheinenden Glieder in Wirklichkeit eine besondere Ehrerbietung erfahren; damit kommt es in unserem Leib zu keinem Zwiespalt; sondern jeder einzelne Körperteil kümmert sich um den anderen. Leidet ein Glied des Körpers, so leiden alle anderen mit, und erfährt ein Teil besondere Aufmerksamkeit, dann freuen sich auch alle anderen.
„11 Freunde sollt ihr sein.“ Diese legendäre Fußballweisheit von Sepp Herberger, dem Nationaltrainer unserer Weltmeister von 1954, ist nur ein Teil einer größeren Wahrheit. Dort wo Menschen zusammenleben und miteinander arbeiten reicht eine freundschaftliche Verbundenheit nicht immer aus um miteinander ein Ziel zu erreichen – auch, wenn sie eine wichtige Grundlage sein kann. Es braucht vielmehr viele Fähigkeiten und Talente, die von den unterschiedlichsten „Spieler*innen“ eingebracht werden und dann ineinandergreifen müssen. Jeder muss seinen Platz kennen und nicht jede kann Kopf und Hand sein, wie es der Apostel Paulus schreibt. Um es in Fußballsprache zu übersetzen: Mit 11 Kapitänen hast du noch keine Mannschaft
- Wo hast du in deinem Leben das Gefühl von Gemeinschaft und Teamwork gemacht?
- Welche Fähigkeiten und Talente sind dir geschenkt worden und wo kannst du sie einbringen?
- Bist du gerade auf der richtigen „Position“?
- Welche Rolle würdest du gerne in deinem Freundeskreis, in der Familie oder bei der Arbeit einnehmen?
Wenn du magst, kann du mit Hilfe des „Kirche in 1Live“ Impuls weiter über die Frage nach Fähigkeiten, Teamwork und Talente nachdenken:
Gott,
du hast mir meine Fähigkeiten und Talente geschenkt und ich danke dir dafür. Von dir werde ich eingeladen, sie zum Wohle deiner Schöpfung einzusetzen, so dass ein gutes Leben für alle Menschen möglich ist. Hilf mir meinen Platz zu erkennen, damit alle deine Gaben in mir zur Entfaltung kommen. Da, wo ich an meine Grenzen stoßen schenke du mir Gelassenheit und ein gutes Team, das mich ergänzt.
Amen.