Fußball-Museum
Das brauchst du für diesen Impuls: Kopfhörer, ggfls. Zettel/Notizblock, Stift
Heinz ist Bergmann und schon seit einiger Zeit im Ruhestand. Ute ist 57 Jahre alt und Sachbearbeiterin im Rechnungswesen. Karin feiert in diesem Jahr runden Geburtstag und hat im Leben nicht immer Glück gehabt. Seit einem Raubüberfall ist sie Frührentnerin. Doch sie hat ihre Herzlichkeit nicht verloren und verteilt beim Hereinkommen Süßigkeiten an ihre Bekannten. Taifun kommt aus Istanbul und ist 45 Jahre alt. Bruno (59) geht als Gewürzmischer einem eher außergewöhnlichen Beruf nach. KFZ-Mechaniker Thorsten ist ebenso hier, wie Mathias, der Mathematik an der Uni in Mainz lehrt. Und auch Oliver (Industriemechaniker) ist da, genau wie Patrick, der derzeit arbeitslos ist.
Alle diese Menschen hätten im „normalen“ Leben vermutlich nicht so wahnsinnig viel miteinander zu tun. Das liegt nicht nur daran, dass ihre Wohnorte teilweise sehr weit auseinanderliegen und man sich nicht mal eben in die S-Bahn setzen kann. Nein, vor allem ihre unterschiedlichen Berufe und Einkommen und damit auch ihre sozialen Schichten wären im Alltag vermutlich ein trennender Faktor.
Doch hier treffen sie sich, denn sie verbindet diese eine Sache, die in ihrem Leben einen Unterschied macht…
Apg 2, 42-47
Alle in der Gemeinde ließen sich regelmäßig von den Aposteln unterweisen und lebten in Gemeinschaft, brachen das Brot und beteten miteinander. Staunend erlebten sich die Vollmacht und Zeichen, die durch die Apostel geschahen. Alle aber, die zum Glauben gekommen waren, waren eine Gemeinschaft. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam. Sooft jemand in Not war, verkauften sie Grundstücke oder anderen Besitz und teilten das Geld mit ihnen. Täglich kamen sie gemeinschaftlich zusammen, brachen das Brot in ihren Häusern und hielten Mahl in großer Freude und aufrichtiger Herzlichkeit. Sie lobten Gott und waren im ganzen Volk beliebt. Und der Herr fügte täglich der Gemeinde die hinzu, die gerettet werden sollten.
Wo hast du in deinem Leben schon einmal tiefe Gemeinschaft und Verbundenheit erlebt?
Wo begegnest du in deinem Alltag Menschen, die ganz anders sind als du?
Du stehst vor dem Deutschen Fußballmuseum und konntest dir vielleicht bereits denken, dass der oben geschriebene Text nicht von frommen Versammlungen in irgendwelchen Kirchen handelt. Es ist eine Geschichte aus dem wahren Leben, wie sie Woche für Woche in den deutschen Fußballstadien passiert: Egal, ob in schwarz-gelb, blau-weiß oder einer anderen Farbkombination.
Aber der Text aus der Apostelgeschichte zeigt auch, dass eine solche Gemeinschaft auch unter Christ*innen möglich ist und ganz am Anfang gelebt Realität gewesen ist.
Wie erlebst du die Kirche heute im Blick auf Gemeinschaft und Zugehörigkeit?
Was würdest du dir von der Kirche wünschen?
Was sind trennende Faktoren in Kirche und Gesellschaft?
Schau dir gerne einmal den Trailer zu der Dokumentation „Wir die Wand“ an, in dem du den Menschen vom Beginn dieses Impulses noch einmal begegnen kannst.
Solltest du dich dazu entschließen gleich auch das Fußballmuseum von innen zu besichtigen, dann kannst du vielleicht zwei Fragen mit auf den Weg nehmen:
Wo wird im Fußballmuseum etwas von der verbindenden Kraft des Fußballs sichtbar und was können wir davon lernen?
Wo entwickelt sich der Sport in eine gegenteilige Richtung?
Gott,
Menschen und Lebensumstände sind so verschieden, dass wir Mühe haben, sie in unsere Denkmuster einzuordnen.
Mit unterschiedlichen Merkmalen hast du uns ausgestattet:
Herkunft und Hautfarbe, Alter und Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit und kulturelle Tradition, religiöse, politische und sexuelle Orientierung, Ängste und Hoffnungen, Träume und Visionen.
Aber in uns allen ist die Sehnsucht nach Anerkennung und Geborgenheit.
Befreie uns von der Blindheit, die nur einen Weg für alle sieht.
Löse uns von allen Fesseln der Vorurteile und Gleichgültigkeit.
Schenke uns den Geist der Geschwisterlichkeit und Solidarität.
Nimm von uns alle Angst, wir würden verlieren, wenn wir selbst gezogene Grenzen öffnen.
Lass uns aufeinander zugehen in Respekt und Freiheit,
und lass uns aufbereiten das Feld der Versöhnung,
damit sie wachen können in Vielfalt und im Übermaß:
die Früchte deines Reiches.
Amen.
Gebet um Toleranz, entstanden anlässlich der Aktion „Zukunftszeit“ des BDKJ im Jahr 2017
BDKJ Mainz/Referat Qualifizierung Ehrenamt/Benedikt Beer/06131-253.610/ Benedikt.Beer@Bistum-Mainz.de