Gasometer – Oberhausen
Das brauchst du für diesen Impuls: Kopfhörer, ggfls. Zettel/Notizblock, Stift
Diesen Impuls kannst du sowohl vor als auch nach dem Besuch im Gasometer nutzen.
Bevor du weiterliest, höre doch einmal in folgenden Song rein:
In dem Lied singt Henning May, dass er ein Meer zwischen ihm selbst und seiner Vergangenheit bräuchte. Am liebsten einen ganzen Ozean.
Wenn ich an das Meer denke, bin ich schnell bei dem Gedanken an einen Strand. An dem man lang spaziert, den Sand zwischen den Zehen spürt und das Rauschen der Wellen hört. An dem man Spaß hat, eine Burg baut, den Drachen steigen lässt oder einfach auf die Weite des Meeres hinausblickt.
Das Meer hat aber viel mehr zu bieten, als nur der Blick vom Strand auf die Oberfläche.
Es ist riesig und weit. Voller Kreaturen, Fischen und Pflanzen. Und auch noch zu zwei Dritteln unerforscht. Vor allem die Tiefsee ist auch jetzt noch ein Ort über den wir nicht viel wissen.
Sie ist dunkel, kalt, schwer zu erreichen und doch voller Leben. Voller Leben, dass wir noch nicht kennen. Diese Analogie kann man auch zu den menschlichen Gefühlen ziehen.
Irgendwie mag man sich doch eher die Gefühle von sich selbst anschauen, die wie der Strand sind: Angenehm, weich an den Füßen und leicht zu erreichen.
Die Gefühle, die für ins in der Tiefsee liegen, lassen wir oft auch lieber dort. Es wäre mit viel Anstrengung verbunden, diese zu erreichen und zu erleben. Wir haben sie ja sogar manchmal mit Absicht in die Tiefsee geworfen. Damit eben, wie in dem Lied besungen, ein ganzes Meer zwischen ihnen und uns liegt und sie weit entfernt von uns bleiben. Dass sie uns eben nicht im Alltag belasten, wir uns nicht mit ihnen auseinandersetzen müssen.
Manchmal sind die Gefühle weit weg, tief in uns verschüttet und dennoch schwer.
Wäre es dann nicht vielleicht auch mal wieder an der Zeit diese Gefühle zu erforschen?
Sie sich genau anzugucken, zu schauen, was sie mit deinem Leben machen und sie dann an einen neuen Ort zu räumen?
Manche können dann vielleicht doch an den Strand, manche dürfen zurück in die Tiefsee und wieder weitere bleiben vielleicht leicht unter der Oberfläche.
Welche Gefühle liegen bei dir in der Tiefsee?
Gott, gib uns Kraft unsere eigene Tiefsee zu erkunden,
stärke uns dafür die Gefühle hochzuholen,
sie neu zu betrachten und uns mit ihnen auseinanderzusetzen.
Lass uns die Schwere aber auch Leichtigkeit der Gefühle annehmen
und sie als Teil von uns erkennen.
Hilf uns einen neuen Blick auf unser Meer zu erlangen.
Amen.